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martedì 25 settembre 2012

Genmanipulierte Organismen und Landwirt


Wie bei den anderen Neuentwicklungen, liegt die Motivation für die Anwendung dieser Technologie seitens des Landwirts vor allem in der Möglichkeit, ein höheres Einkommen zu erzielen, unter Bezugnahme folgender Elemente:
1)      die Möglichkeit, eine Steigerung der Produktion zu erreichen, mehr oder weniger verbunden mit einer Verringerung der Anbaukosten;
2)      die Verringerung der Risiken in Verbindung mit dem Absatz der hergestellten Produkte auf dem Markt;
3)      die Verringerung der technischen Risiken im Zusammenhang mit der Erzielung der Produktion.

Nur wenn eines der aufgezählten Elemente erfüllt wird, kann der Anbau von transgenem Kulturgut seitens des Landwirts erfolgen, und zwar mit zweifellosen Vorteilen sowohl für den landwirtschaftlichen Sektor, der die produktiven und einträglichen Möglichkeiten steigern könnte, als auch für die gesamte Gesellschaft in Bezug auf die positiven Externalitäten, die sie aus dem Landwirtschaftssektor ziehen könnte (Schutz des Gebietes, Erhaltung der Landschaft, Schutz der Flora und der Fauna, Erhaltung der Biodiversifikation, Schaffung von Freizeitgestaltungsarealen, Erhaltung der kulturellen und traditionellen Aspekte der bäuerlichen Bevölkerung, Verminderung der negativen Umweltauswirkungen anderer Produktions- oder Konsumtätigkeiten, usw.).

1.      Wirkung auf Produktion und Kosten

Die Befürworter der transgenen Organismen behaupten, dass der italienische Landwirt transgene Pflanzen verwenden müsste, um dadurch mehr zu geringeren Kosten produzieren zu können. Leider können aber die transgenen Kulturen der ersten Generation, so wie diese konzipiert worden waren, kein erhöhtes Einkommen für den Produzent garantieren. Man weiß, dass eine Senkung der Produktionskosten in der Landwirtschaft, auf längere Zeit hin, einer Senkung der Preise der angebotenen Produkte entspricht. Auf der einen Seite hat die Landwirtschaft nicht die Fähigkeit den Preis der erzeugten Produkte zu kontrollieren, und auf der anderen Seite bestimmt der technische Fortschritt eine Verminderung der Einheitskosten der Produktion. Deshalb sinken die Preise der landwirtschaftlichen Produkte im gleichen Maßstab wie die Kosten, sodass das erwartete Einkommen nicht erzielt wird; manchmal kann durch die langsame Übertragbarkeit der vom Landwirt eingesetzten Produktionsfaktoren, der Preis sogar unter die Schwelle der vorhergehenden Vergütung unter Anwendung derselben Faktoren sinken.
Realistisch gesehen kann es passieren, dass eine Kostenminderung auf längere Sicht hin einer analogen Verkaufspreisreduzierung entspricht, sodass die Ausgangssituation der Gewinnspanne für den Produzenten wiederhergestellt wird. Zu diesem Zweck ist es notwendig hervorzuheben, dass wenn auch die Gewinnspanne des Landwirtes pro verkaufter Produkteinheit konstant bliebe, indem er Produktionsprozesse einsetzt, die zur Senkung des Verkaufspreises der landwirtschaftlichen Produkte führen, er fast unbewusst die Minderung seines reellen Einkommens begünstigt, da ja die Preise der nicht zur Landwirtschaft gehörenden Produkte bestenfalls konstant bleiben. Aufgrund des Gesetzes nach Engel wird sogar angenommen, dass bei einer Steigerung des reellen Einkommens des Konsumenten, welches durch die Senkung des Preises der Agrar- und Ernährungsprodukte begünstigt wird, ein Anstieg der Nachfrage der nicht landwirtschaftlichen Produkte erfolgt, welcher somit mit einem Anstieg der Preise und einer daraus resultierenden weiteren Senkung des effektiven Einkommens für den Landwirt verbunden ist.
Der italienische Landwirt könnte auch einen Zuwachs seines Reinertrages durch einen erhöhten Einsatz der Produktionsfaktoren, über die er reichlich verfügt (Arbeitskräfte, Landbesitz, usw.), oder im Gegensatz dazu durch eine geringere Nutzung der Produktionsfaktoren, die er auf dem Markt kaufen muss, erreichen. Auch in diesem Fall bringt das transgene Kulturgut erster Generation eine konträre Entwicklung mit sich, da es die unmittelbar vom Produzenten eingebrachten Produktionsfaktoren unwirksam macht und er gleichzeitig gezwungen wird, größere Mengen externer Produktionsfaktoren auf dem Markt einzukaufen. Bezüglich der Mechanisierung im landwirtschaftlichen Produktionsprozess, den der transgene Anbau mit sich bringt, ist nämlich im Allgemeinen eine verminderte Anzahl an Arbeitskräften erforderlich, welche durch die industrielle Mechanisierung ersetzt wird. Gemäß den verwendeten Technologien verändern sich auch die Tauschbeziehungen zwischen dem Primärsektor und den restlichen Wirtschaftssektoren, indem die Abhängigkeitsbeziehungen der Landwirtschaft zu- oder abnehmen. Im Allgemeinen bringt die Entwicklung eines technischen Fortschritts - labour-saving - die Wiederverteilung des erhöhten Einkommens durch eine größere Arbeitsproduktivität zugunsten der Inhaber des eingesetzten Fixkapitals mit sich. In Bezug auf die Tauschbeziehungen mit dem Industriesektor bedingt der Einsatz dieser Neuentwicklungen eine abhängige und untergeordnete Landwirtschaft, nicht nur, weil es notwendig sein wird, die unerlässlichen technischen Hilfsmittel für den Produktionsprozess zu beschaffen, sondern auch wegen der Tatsache, dass die verarbeitende Industrie die erzeugten Produkte oligopolistisch vermarktet und so Großprofite auf Kosten des primären Sektors realisiert.
Im Besonderen könnte die biotechnologische Saat, vor allem für die jährliche Grünbepflanzung, den ersten Schritt zu einer ganzheitlichen Automation des landwirtschaftlichen Produktionsablaufs ermöglichen (selbstversorgende, resistente Pflanzen, die überall wachsen); es kann ein Produktionsablauf realisiert werden, der von den Satelliten aus kontrolliert wird („precision farming“) und nur begrenzte oder gar keine Hilfe mehr seitens des Landwirts benötigt. In diesem Kontext, in dem das Einkommen aus dem Kapital über dem Einkommen aus den anderen Produktionsfaktoren steht (Boden und Arbeit), wird die Voraussetzung geschaffen, dass die Kontrolle des landwirtschaftlich genutzten Gebietes vom Landwirt, der nicht mehr imstande ist ein angemessenes Einkommen für seine Tätigkeit zu erwirtschaften, weil die Produktionsfaktoren über die er verfügt, nicht mehr notwendig und lohnend sind, auf die nicht dem Landwirtschaftssektor angehörende Personen übergeht, die mit eigenem Kapital oder Kapital Dritter imstande sein werden, nicht nur im Bereich der Bewirtschaftung, sondern auch hinsichtlich des Besitzes der landwirtschaftlichen Betriebe, mitmischen können.
Auch im Falle einer Zunahme der Produktivität dieser Pflanzen und eine Stabilität der Preise der angebotenen Produkte, wird der Landwirt keine relevanten Vorteile aus der Anwendung der bestehenden transgenen Organismen erzielen. Diese Produkte sind nämlich patentiert, sodass der Begründer mit großer Wahrscheinlichkeit den Verkaufspreis der Saat so nahe wie möglich an die höchste Gewinnspanne treiben wird, mit der Folge, dass die potentiellen wirtschaftlichen Vorteile für den Primärsektor zum Erliegen kommen.
Gemäß den Befürwortern der transgenen Organismen könnte eine Erhöhung des Einkommens für den Landwirt auch durch eine Differenzierung der Produktion, welche eine erhöhte Wertschöpfung des Produktes erzielt, erreicht werden (mehr Proteine, mehr Vitamine, weniger Kalorien, Parthenokarpie, weniger Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln etc.).
Unter dem kaufmännischen Gesichtspunkt kann man behaupten, vor einem anderen Produkt zu stehen, welches gänzlich verschieden ist vom ursprünglichen, mit einem eigenen Marktanteil und somit mit eigener Kundschaft, die jenes Produkt und dessen kennzeichnende Merkmale bevorzugt. Diese Konsumenten werden bereit sein, auch mehr für dieses Produkt zu bezahlen um dieses sicher zu bekommen, somit können dabei für den Produzenten erhöhte Einkommensmöglichkeiten erzielt werden, die nur eintreffen werden, wenn der Markt „frei“ ist. Realistisch gesehen käme das höhere Einkommen bei einer „vertragsbezogenen“ Produktion (der Entdecker der transgenen Pflanze liefert dem Landwirt die Saat und übernimmt dann die Vermarktung des Produktes) fast ausschließlich dem "integrierten" Unternehmen zugute und somit dem Entdecker.
Eng damit verbunden ist dann noch das Problem der Patentierung der entwickelten Organismen, wenn nicht sogar der einzelnen Gene, die sie enthalten. Es handelt sich um ein äußerst wichtiges Argument, weil man es nicht zulassen darf, dass die Nahrungsmittelversorgung dem Willen der Unternehmen unterworfen ist, die ein exklusives Anrecht auf die Anwendung der bestehenden Biodiversität besitzen. Diesbezüglich sollte man hervorheben, dass die Idee der Patentierung der Gene von Pflanzen und Tieren und der daraus entstehenden Produkte (Pflanzen und Tiere, denen jenes Gen eingepflanzt wurde) nach den letzten Erklärungen über das „menschliche Genom“ seitens einiger Staatsminister, die Länder vertreten, in denen wichtige Entdeckungen in diesem Sektor erzielt worden sind, verstärkt wurde. Ihre Erklärungen beziehen sich besonders auf die menschlichen Gene, die als Vermögen der Menschheit eingestuft werden müssen und es somit unter dem ethischen Gesichtspunkt nicht annehmbar ist, diese zu patentieren oder wirtschaftlich auszunutzen, währenddessen überhaupt nicht auf die Gene der Pflanzen und Tiere eingegangen und so die Voraussetzung geschaffen worden ist, deren Gene zu patentieren und wirtschaftlich auszunutzen.
Was könnte also in Wirklichkeit passieren? Der Begründer jener bestimmten Kulturvarietät von Tomaten oder Auberginen könnte unter demselben Namen (der auf jeden Fall die Funktion einer Handelsmarke übernimmt) sowohl die neue Pflanze, als auch das Warenzeichen eintragen lassen, mit welchem die „Frucht“ der Pflanze vermarktet werden kann oder muss. So kann der Organismus, der jene neue Kulturvarietät patentiert hat, außer der "royalties" auf die Saat, auch noch die Bezahlung der "royalties" pro Kilogramm veräußerten Produktes verlangen. Um diese Strategie in die Tat umzusetzen genügt es, dass der Organismus, der das Patentrecht jener Kulturvarietät besitzt, weltweit ein Verkaufsnetz betreffend die Verfielfältigung der Saat und/oder den Verkauf des Produktes organisiert; jene Personen sollten die gesamte Produktionskette kontrollieren, die von der Vermehrung des genetischen Materials bis hin zum Detailverkauf des erzielten Produktes reicht. Es handelt sich dabei um eine „laufende Vertrags-Vervollständigung“, bei der eine einzelne Handelsfirma oder Fabrik selbständig produziert oder von einem Begründer die Rechte zur Vermehrung der neuen Pflanze erwirbt, die Schutzmarke des aus der Bewirtschaftung der neuen Pflanze erzielten Produktes registriert und so die gesamte Handelskette leitet. Diese Möglichkeit ergibt sich heutzutage, weil die Nachfrage für Nahrungsmittel sehr konzentriert ist. Die großen Lebensmittel-Verkaufsketten können beträchtliche Mengen des Produktes ankaufen, welches in der Qualität und im Preis konstant bleibt und termingerecht geliefert werden muss. In diesem Zusammenhang können die großen Handelsfirmen eine starke Bündelung des Angebots bewirken, und wie schon in vorigem Beispiel aufgezeigt, sind sie durch ein gesetzlich geschütztes Produkt begünstigt, welches sie ziemlich problemlos kontrollieren können, angefangen von der Einführung auf dem Markt des zu propagierenden Materials (somit der Produktionsprozeß), zu der Produktion, die für den Konsum bestimmt ist, bis hin zu voraussehbaren und unvermeidlichen Lebensmittelverfälschungen. Wie man sieht, handelt es sich dabei um eine äußerst effiziente Produktionskette, in der jedoch der Landwirt noch immer das schwächste Glied dieser Kette darstellt, weil er sehr oft besondere Vertragsbedingungen annehmen muss, die seine wirtschaftliche Selbständigkeit einschränken. Tatsächlich könnte der Begründer der Schutzmarke, der eine damit zusammenhängende Vermarktungstätigkeit ausübt, die qualitativen Merkmale, die das Produkt haben muss und die Verpackung- und Verkaufsmodalitäten bestimmen. Zweifelsohne kann der Landwirt in dieser Situation keine für seine unternehmerische Tätigkeit „vollständige“ Vergütung erhalten, da viele Geschäfte dieser Handelsketten vom Patentberechtigten ausgeführt werden, welche sich auch die entsprechenden Vergütungen „aneignet“.
Kann aus dem vorhergehenden Beispiel Wirklichkeit werden? Gilt dies nur für den Obst- und/oder Gemüseanbau oder auch für jede neue patentberechtigte, pflanzliche Kulturvarietät? Wird es Vorteile für den Landwirt geben oder stellt dieser Weg eine gefährliche Entwicklung für die Landwirtschaft unseres Landes dar? Das sind die Fragen, denen man eine präzise Antwort geben muss, bevor man eine Richtung einschlägt, die mit einer beachtlich negativen Kehrseite verbunden ist. In diesem Zusammenhang weise man auf die Bedenken hin, die von manchen hinsichtlich des Verhältnisses zwischen „Landwirtschaft und Genherren“ aufgeworfen worden sind, d.h. zwischen denen, die effektiv auf ihrem Boden das Produkt anbauen, welches dann auf dem Markt getauscht wird, und den „Besitzern“ des Gens, das jenes Produkt ausmacht. Wie wird dieses Patent ausgenutzt werden? Gibt es Grenzen für die wirtschaftliche Nutzung der Pflanze, oder aber ist demjenigen, der das Patent innehat, alles erlaubt? Man könnte schlimmstenfalls annehmen, dass der Landwirt keine Saat mehr kaufen wird, weil er sie für den Anbau von demselben Unternehmen bekommt, welches das Patent und später auch das fertige Produkt besitzt. Es wird für den Landwirt so aussehen, dass der Ablauf der Produktion nach bestimmten Richtlinien erfolgen wird. Dabei wird das Datum für die Aussaat, die Pflanzenschutzmittel, die zu benutzen sind, die landwirtschaftlichen Tätigkeiten, die auszuführen sind und alles weitere, was nötig erscheint, um das Produkt herzustellen, angegeben sein (das integrierte Unternehmen könnte durch seine Vertragskraft im Hinblick auf die Firmen, welche Düngemittel und/oder Pflanzenschutzmittel herstellen, dem Landwirt auch die notwendigen technischen Hilfsmittel für den Produktionsverlauf besorgen). Für seine Leistungen, den Arbeitseinsatz und den Einsatz der speziellen maschinellen Ausrüstung, wird der Landwirt eine pauschale Vergütung erhalten. In einer solchen Situation ist der Landwirt von vielen Unternehmensrisiken befreit und wird so gleichzeitig und ausschließlich nur zum Arbeitnehmer und Lohnabhängigen und zwar zugunsten des integrierten Unternehmens, welches zum Eigentümer des fertigen Produktes wird. Natürlich wird sich im Falle von einer solchen Produktion die Vergütung des Landwirts in der Marktwirtschaft nach Angebot und Nachfrage richten, somit, was wird geschehen, falls das Unternehmen, welches das Patent über jene Pflanze innehat, einen anderen Landwirt findet, der für dieselben Leistungen einen niedrigeren Preis bietet? Oder wenn es einen anderen Staat findet, wo die Produktionskosten weniger ausmachen? Höchstwahrscheinlich wird dieses Unternehmen bei Vorherrschen gleicher Bedingungen seine Produktion dorthin verlegen, wo es billiger ist zu produzieren.
Der relative Aspekt zur Patentierung der genmanipulierten Organismen wirft noch weitere wichtige Fragen für unseren Staat auf, da das Geschäft der „Gentechnik“ zusätzlich zur transgenen, auch einiger weiterer DNA-Sequenzen und einer gewissen Anzahl von technischen Prozessen bedarf, welche schon patentiert sind. Dies bedeutet, dass auch der genialste Erfinder alle Materialien und notwendigen Techniken „ankaufen“ muss, um seine Erfindung „zum Leben zu erwecken“, und dass er, sollte er die notwendigen Voraussetzungen nicht erfüllen können, sein Patent an die Marktstärksten weiterverkaufen muss. Es ist aus diesem Grund ziemlich naheliegend, dass auch ein fortschrittlicher Staat wie der unsere, der wenig Erfinderpatente und beschränkte Investitionsmöglichkeiten in diesem Sektor hat, riskiert, für immer ausgeschlossen zu bleiben, wenn nicht die gegenwärtig angewandte Strenge im Patentschutz etwas aufgehoben wird, z.B. indem man die Gültigkeitsdauer verringert oder einen Teil der allgemein genutzten Produkte ausschließt. Die sozialen Auswirkungen können viel ausmachen, hauptsächlich wenn möglicherweise die Biotechnologien wirklich das werden, was sie versprochen haben, und zwar ein wirkungsvolles Mittel im Kampf gegen Hunger und Krankheiten in unserem Zeitalter.



2. Wirkungen auf den Absatz der produzierten Ware


Die Befürworter der genmanipulierten Organismen sind sich sicher, dass es keine Absatzschwierigkeiten geben wird und dass die Konsumenten die genmanipulierten Produkte grundsätzlich mit den herkömmlichen gleichsetzen werden. Leider sieht auch in diesem Fall die Wirklichkeit anders aus. Das wissen die amerikanischen Landwirte, die zusehen mussten, wie der Export ihrer transgenen Produkte von einigen Ländern abgewiesen wurde, weil sie vor dem Verbrauch derselben gründlich erforschen wollen, welche Konsequenzen diese auf Konsumenten und Umwelt haben.
In unserem Staat behaupten die Befürworter der genmanipulierten Organismen, dass die italienische Landwirtschaft ohne diese auf dem Weltmarkt nicht konkurrenzfähig sein wird, weil die Kosten für die herkömmliche Anbauproduktion höher lägen als jene für die Produktion der transgenen Pflanzen. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass unsere Landwirtschaft sich in Zukunft mit der amerikanischen, kanadischen, argentinischen usw. konfrontieren muss. In diesen Ländern wird dieser Anbau in Betrieben mit einer durchschnittlichen Oberfläche von Hunderten von Hektar angewandt, wobei man fortwährend bestrebt ist, eine hohe Automation im Produktionsprozess zu erlangen. Dabei ist die einzige Funktion dieses wirtschaftlichen Sektors jene, Rohstoffe in großen Mengen zu erzeugen. Grundsätzlich anders sieht die Situation in unserem Staat aus, wo die Landwirtschaft sich stets nach der Erzielung von Produkten von hoher Qualität orientiert, und wo sie auch andere wichtige Aufgaben erfüllt, die nicht unbedingt mit der Produktionstätigkeit zusammenhängen (multifunktionelle Landwirtschaft). Eine Landwirtschaft, welche durch kleinere Betriebe gekennzeichnet ist, die sich sicher nicht den Ankauf spezieller Maschinen für eine bestimmte Bepflanzung leisten können, muß hohe Produktionskosten (Boden, vor allem die Arbeitskraft, Stromversorgung) und außerdem umweltbezogene Einschränkungen bezüglich der Anwendung von bestimmten Produktionsfaktoren (Düngemittel, Pflanzenschutzmittel usw.) bewältigen. Wie kann unsere Landwirtschaft, auch wenn die jetzigen transgenen Pflanzen eingeführt werden, mit der amerikanischen oder argentinischen konkurrieren, wo Betriebe von Tausenden von Hektar laufend versuchen, die Automation im Produktionsprozess zu erreichen? Einem Produktionsprozess, der von den Satelliten aus kontrolliert wird, und wo der Eingriff des Menschen fast überflüssig ist?
Was die Konkurrenzfähigkeit der staatlichen Landwirtschaft betrifft, muss ferner hervorgehoben werden, dass die gezielte Entwicklung und Verwirklichung „neuer Individuen“, die den ungünstigen bodenkundlichen Bedingungen standhalten, eine eventuelle Verlegung der Produktion von den momentan traditionellen Anbauflächen in andere Gebiete nach sich zieht. Die Verlegung in ein anderes Gebiet könnte mit dem legitimen Zweck der besseren Selbstversorgung einer anderen Region zusammenhängen, oder aber mit dem weniger legitimen, die Produktion in Gebieten anzukurbeln, wo mit weniger Produktionskosten die erzeugten Produkte dann auf dem traditionellen Markt verkauft werden. Hierbei würden Probleme bezüglich der Arbeitslosenrate entstehen und der Landflucht aus jenen Gebieten, wo man  diese spezielle Bewirtschaftung aufgelassen hat.
Diese letzten Argumente stellen sicher ein erhebliches Problem für unseren Staat dar:
-          Was wird aus den Landwirten, die momentan ihr Einkommen aus diesem Anbau beziehen, wenn es möglich sein wird, mit weniger Kosten auch in anderen Gebieten auf der Welt zu produzieren?
-          Was wird aus der Landschaft, in der durch die verminderte Möglichkeit, diese Produkte anzubauen, die Landflucht verursacht wird?
-          Welche Eingriffe bezüglich des hydrogeologischen Schutzes werden notwendig sein, falls die Anbauflächen verlassen werden?
Wie man sieht, ist die Problemstellung sicher vielfältig und müsste global und nicht nach Sektoren wie bisher angegangen werden.

3. Wirkungen auf die technischen Produktionsrisiken


Es handelt sich dabei um eine extrem wichtige Angelegenheit für den Landwirt, da sein Einkommen oft durch schlechte Witterungsbedingungen in den Jahreszeiten beeinflußt wird. Zweifelsohne wird der transgene Anbau, in der Form wie er heutzutage besteht und entwickelt und verwirklicht worden ist, für den Landwirt mit weniger Risiken verbunden sein. Es handelt sich um Pflanzen, die umweltbedingten Stress wiederstehen, die sich selbständig vor den Angriffen von Insekten schützen, Pflanzen, bei denen die Unkrautbekämpfung in jeder Phase des Wachstumszyklus vorgenommen werden kann, selbstversorgende Pflanzen bezüglich der chemischen Nährwerte usw. Nun kann man sich allerdings die Frage stellen, welche Rolle der Landwirt in einer solchen Produktionssituation einnehmen wird, in der die einzigen landwirtschaftlichen Eingriffe darin bestehen werden, das Produkt zu säen und zu ernten (Kontrollfunktion).
Durch die Einführung der gegenwärtigen transgenen Organismen könnte der Landwirt einen Teil seiner unternehmerischen Tätigkeit verlieren, da in diesem Zusammenhang der Industriesektor immer mehr an Bedeutung zulegen wird: als Lieferant des Rohstoffs, für die Verbreitung und Bereitstellung der notwendigen technischen Hilfsmittel, zur Fertigstellung des Produktionsprozesses, sowie als Nutzer des gewonnenen landwirtschaftlichen Produktes.
Die Einführung der genmanipulierten Organismen könnte zudem in Bezug auf die vom Industriesektor angewandte „Substitutionsstrategie“, die mit der Veränderung der landwirtschaftlichen Produkte in Zusammenhang steht, die Bedeutung der Landwirtschaft abschwächen. Diese Gelegenheit ist durch die Entwicklung von Organismen möglich, welche auf die Produktion von primären Rohstoffen sehr stark spezialisiert sind (Vitamine, Kohlenhydrate, Fette usw.). Diese Inhaltstoffe können dann vom Industriesektor zur Produktion von Nahrungsmitteln und anderem eingesetzt werden. Dies wiederum führt zum Ende der linearen Organisation in der Lebensmittelproduktion, von einem spezifischen landwirtschaftlichen Produkt zu einem spezifischen Nahrungsmittel, und zur gesamten Erneuerung in der Lebensmittelkette, sowie der Beziehungen zwischen Landwirten und Industrieunternehmern. Im Besonderen werden die vertragsgebundenen Kulturen immer bedeutender werden, für die der Verkaufspreis an die Industrien nicht mehr nach den Kriterien der erhaltenen Mais-, Soja- oder Kartoffelmenge angesetzt sein wird, sondern nach enthaltenen Vitaminen, Kohlenhydrate usw.
Als Folge dieser kurzen Stellungnahme bezüglich der Einführung der transgenen Organismen stellen sich folgende Fragen: Warum hat es in jenen Ländern, in denen der Anbau dieser Pflanzen erlaubt ist, einen Anbau-Boom gegeben? Ist dies ein Zeichen dafür, dass diese Pflanzen von den Landwirten hoch eingeschätzt werden? Die Vergrößerung der Anbaugebiete hängt nicht mit dem Einkommen zusammen, sondern mit der Marktsituation, in der die Landwirte dieser Länder arbeiten müssen. In diesen Ländern gibt es nämlich eine einzige Produktionskette jenes speziellen Produktes (z.B. für Mais). Somit ist der Marktpreis für Mais auf lange Sicht den geringeren Produktionskosten für transgenen Mais (verursacht eine Preisminderung für Mais) unterworfen. Sicher wird der Landwirt in dieser Situation, in welcher der „konventionelle Mais“ denselben (niedrigen) Preis hat als der „transgene Mais“, vom Markt aus „gezwungen“ sein, den "transgenen Mais" anzubauen, um einen bestimmten Profit aus seiner unternehmerischen Tätigkeit zu ziehen. Schließlich wird er jenen Mais anbauen, deren Produktion mit weniger Kosten verbunden ist.
Zum Abschluss dieser kurzen Stellungnahmen über die möglichen und wahrscheinlichen Wirkungen der Einführung der transgenen Organismen in die italienischen Landwirtschaft sollte man nicht den potentiellen „Image-Schaden“ unterschätzen, der unserem Staat erwachsen könnte, wo seit jeher exzellente Produkte erzeugt werden, die für unseren Agrar- und Nahrungsmittelsektor schon immer ein Ruhm waren.